Südpol
09.11.2010 - Jens Dreyer forscht am Südpol: RUB-Physiker ist im IceCube angekommen
Soeben am Südpol angekommen, verbringt der Bochumer Physiker Jens Dreyer insgesamt 13 Monate mit einem 50-köpfigen Team im berühmten Forschungscamp „Amundsen Scott“. In dieser Zeit hilft er, das größte Neutrinoteleskop der Welt, IceCube, am südlichsten Punkt der Erde zu komplettieren. Seit 2004 beschäftigt sich Dreyer mit IceCube, doch die Arbeit mit den Daten allein reichte ihm nicht. Er will mit eigenen Augen sehen, wie das Projekt am Südpol läuft, und hat für seinen Forschungsaufenthalt eine intensive Vorbereitung absolviert.
Dr. Jens Dreyer promovierte zu Beginn dieses Jahres über das Forschungsprojekt an der Technischen Universität Dortmund (Experimentalphysik Vb) bei Prof. Wolfgang Rhode. Anschließend bearbeitete und analysierte er in der Arbeitsgruppe Hochenergie- und Teilchenphysik von Prof. Julia Becker (Theoretische Physik IV der Ruhr-Universität Bochum) Daten von IceCube, die entweder auf Datenbändern halbjährlich per Schiff oder täglich per Satellit in den Norden geschickt werden. Er, die anderen Forscher und das restliche Team (Koch, Klempner, Arzt etc.) sind nun neun Monate lang völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Zwar sind sie via Satellit telefonisch erreichbar und auch die wissenschaftlichen Daten werden regelmäßig nach Deutschland übertragen – doch egal was passiert: Kein Transportmittel der Welt schafft es während des langen polaren Winters von Februar bis Oktober, die Station zu erreichen. Temperaturen bis minus 60 Grad, Dunkelheit, Stürme und Distanzen von vielen tausenden Kilometern sind unüberwindbare Grenzen. Kein Wunder, dass die University Wisconsin-Madison ihre „Winter Over Experiment Operators“ entsprechend vorbereitet.
Pressemitteilung